Eingefleischte E-Mountainbiker machen natürlich keine Winterpause. Trotzdem haben die meisten Pedelecs die kalten Monate wahrscheinlich wie jedes Jahr in Schuppen oder Keller zugebracht. In jedem Fall ist jetzt ein Frühjahrscheck angesagt, denn der Saisonstart ist der perfekte Zeitpunkt für eine gründliche Inspektion. Hier ein paar Tipps zu Pflege und Reparatur – schließlich kann man nicht nur vieles selber machen, es macht auch Spaß.

Im besten Fall dauert der Frühlingscheck nicht länger als eine halbe Stunde. Etwas mehr Zeit einzuplanen, schadet allerdings nicht, denn möglicherweise stehen unvorhergesehene Reparaturen an. Werden Ersatzteile benötigt, ist es natürlich von Vorteil, wenn die Läden (noch) offen haben. Daher ist es eine denkbar schlechte Idee, in Vorfreude auf die erste Ausfahrt am Sonntag erst am späten Samstagnachmittag anzufangen.

Ob den Winter über durchgeradelt wurde oder nicht: An einem sauberen Rad erkennt man am besten, ob etwas kaputt ist. Dem gröbsten Dreck wird trocken mit Handfeger oder Bürste zu Leibe gerückt, an schwer zugänglichen Stellen helfen eine alte Zahnbürste, Borstenpinsel oder Zahnstocher. Wichtig ist dabei, dass der Schmutz auch wirklich entfernt und nicht noch weiter in Bauteile und versteckte Ecken eingearbeitet wird.

Danach geht es weiter mit etwas lauwarmem Wasser und einem Schwamm oder noch bes-ser einem strapazierfähigen Lappen. Von Hochdruckreinigern sollten Sie beim Reinigen des E-Bikes die Finger lassen, da diese Schmutz und Feuchtigkeit in die Lager pressen und somit beschädigen können. Auch dankt es der Motor und Akku wenn diese nicht mit „hochdruck“ gereinigt werden. Hartnäckige Verschmutzungen beseitigt man besser mit speziellen Fahrradreinigern, wie z. B. dem biologisch abbaubaren geeigneten Pedro´s Green Fizz oder den bei Mountainbikern beliebten Muc Off Bike Cleaner. Zum Abschluss das Rad mit einem weichen und saugfähigen Tuch trockenreiben. Eine Schutzpolitur wie z. B. FinishLine Pro Detailer Schutzpolitur oder Muc Off Speed Polish aus dem Motorradbereich im Nachgang pflegt und schützt die Oberflächen des Velos und sorgt für langanhaltenden Glanz. Tipp vom Experten: Alte Haushalts- oder Einweghandschuhe halten beim Putzen auch die Finger sauber!

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Kette & Co. schmieren

Alle beweglichen Teile wie etwa die Schaltung vertragen ab und zu etwas Ölschmierung, entweder klassisch in flüssiger Form oder als Sprühöl. Vor allem wenn das Rad im Winter bei Wind und Wetter bewegt wurde, steht vorher allerdings eine gründliche Reinigung der Kette auf dem Programm. Hierzu eignet sich das Innotech Ketten Fluid 105 prima dafür. Das Mittelt reinigt und pflegt die Kette in einem Arbeitsgang. Hierzu ist es am besten wenn man das Bike in einem Montage-Ständer hängt. Den bei einem E-Bike mit Bosch-Motor lässt sich z.B. die Kette nicht wie bei einem herkömmlichen Fahrrad nach hinten durchdrehen. Bei einem Bosch-Motor muss die Kette in Trittrichtung durchgedreht werden um mit einem Lappen gereinigt zu werden. Wer die Kette lieber herkömmlich reinigt der kann den Chain-Washer von Muc Off verwenden.

Nach der Reinigung wird die Kette neu geschmiert: Das Mittel etwas einwirken lassen und anschließend mit einem Lappen abreiben, da überschüssiges Schmiermittel neuen Schmutz regelrecht anzieht. Frisch gepflegt, sollten jetzt alle Gänge einwandfrei und exakt schalten. Ist das nicht der Fall, empfiehlt es sich gerade bei Kettenschaltungen, nur dann selber Hand anzulegen, wenn man sich damit auskennt.

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Schraubverbindungen prüfen

Im Anschluss sollten die Schrauben an allen tragenden Bauteilen wie etwa an Vorbau, Lenker, Kurbeln und Kettenblättern auf ihren festen Sitz hin überprüft werden. Mit einem guten Multitool wie das Topeak Alien III und einem Drehmomentschlüssel für kleine Drehmomente wie z.B. der BBB Werkzeug Drehmomentschlüssel Torqueset BTL-73 lassen sich lose Schrauben auch ohne großen Werkzeugkasten wieder festziehen.

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Luft aufpumpen

Stand das Pedelec den Winter über im Keller, haben die Reifen meist Luft verloren. Das ist völlig normal und schnell behoben. Auf der Reifenflanke sind der zulässige minimale und maximale Luftdruck angegeben. „Für mehr Komfort und Traktion können leichtere Fahrer in diesem Bereich einen geringeren Luftdruck wählen“ erklärt Carsten Zahn vom Reifenhersteller Schwalbe. Zum Aufpumpen empfiehlt sich eine robuste Standpumpe wie die TOPEAK JOE BLOW SPORT II mit Manometer, die auch für hohen Reifendruck geeignet ist. Ist das Material allerdings schon zu alt, hilft auch Pumpen nichts mehr: Abgefahrene oder spröde, rissige Reifen sind ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko!

Topeak Standpumpe JoeBlow Sport II, 137x25x675cm, 62002030*
  • verfügt über TwinHead für Schrader-, Presta- und Dunlopventile, Zylinder aus lackiertem Stahl und Fuß aus Kunststoff
  • analoger Manometer bis 160 PSI/11 BAR, platziert an den unteren Teil
  • 360° frei rotierbares, extralanges Schlauch-Gelenkstück
  • Komfort Ergo T-Griff mit Gummieinlagen; Maße (LxBxH) 13, 7 x 25 x 67, 5 cm
  • Adapter für Bälle und Luftmatratzen

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Bremsen und Felgen checken

Vor der ersten Ausfahrt sollte auch die Bremsanlage geprüft werden. Lassen sich die Brem-sen leichtgängig betätigen und greifen dabei schnell und kräftig zu? Hydraulische Bremsen, die sich bis zum Anschlag durchziehen lassen, gehören entlüftet. Sind die Bremsbeläge verschlissen, müssen sie ebenfalls dringend ausgetauscht werden. Auf Scheibenbremsen lässt man im Zweifel den Fachmann einen Blick werfen. Auch empfiehlt sich zudem eine Überprüfung der Felgen auf Dellen und Macken von dem letzten Trailride. Auch ob die Speichen noch alle fest sind und unter Spannung stehen, sollte überprüft werden. Bei einem „Achter“ gehört ein Rad dringend in die Werkstatt.

Beim Bremsencheck lässt sich auch ganz einfach feststellen, ob der Steuersatz ausgeschlagen ist. Dafür zieht man die Vorderbremse und bewegt das Rad bei eingeschlagenem Lenker vor und zurück. Am Lenker darf es dabei nicht ruckeln. Den Tausch des Steuersatzes übernimmt allerdings ebenfalls besser der Fachmann. Genauso übrigens wie Reparaturen der Antriebskomponenten bei E-Bikes. Ansonsten unterscheidet sich der Frühjahrscheck bei Pedelecs jedoch nicht von dem bei einem Fahrrad ohne zusätzlichen elektrischen Antrieb.

Sorglos-Licht nachrüsten

Licht das über Seitenlaufdynamo betrieben wird gibt es zum Glück bei eMountainbikes nicht. „Viele Fachhändler bieten einen kostenlosen Lichtcheck an und geben Tipps zur Aus-stattung“, erklärt Sebastian Göttling vom Beleuchtungshersteller Busch & Müller. Dank der Neuregelung der StVZO vom August 2013, hat sich auch bei akkubetriebener Fahrradbeleuchtung inzwischen einiges getan. Ein Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamtes (~K…) zeigt an, ob das Akku-Licht zugelassen ist und damit wirksam Weg und Rad erhellt.

Sicherheit und Stil auffrischen

Ein Helm nützt nur so lange wie er gut schützt. Das Helmmaterial ermüdet allerdings im Laufe der Zeit. „Daher empfehlen wir, den Fahrradhelm, je nach Gebrauch und Beanspruchung, etwa alle fünf Jahre auszutauschen“, erklärt Torsten Mendel vom Sicherheitsexperten Abus. Da die Hersteller ihre Helme kontinuierlich weiterentwickeln, gewährleistet ein neuer Kopfschutz aber nicht nur sichere Fahrt, sondern bedeutet oft auch ein Plus an Komfort. Übrigens: Nach einem Sturz, bei dem der Helm in Mitleidenschaft gezogen wurde, muss ein Helm generell gegen einen neuen ausgetauscht werden. Wer es ein wenig flippiger auf dem Kopf möchte, dem sind die bunten und trendigen Helme von Nutcase oder Melon empfohlen.

Hier die jeweils 5 beliebtesten Modelle von Nutcase, Melon und Co.:

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Nicht weniger funktional sorgt die richtige Bekleidung für mehr Fahrfreude, solange angenehme Frühlingstemperaturen noch auf sich warten lassen. Die von der Fachpresse ausgezeichneten Softshell-Jacken „Men’s Posta“ bzw. „Women’s Resca“ von Vaude werden besonders umweltschonend nach den „Green Shape“-Kriterien hergestellt und schützen effektiv vor Wind und Kälte.

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Sich selbst in Form bringen

Auch wenn das Wetter im Frühjahr nicht zum Radfahren einlädt: Ein ausgiebiger Spaziergang oder ein Besuch im Schwimmbad stärkt Kreislauf und Muskulatur. So beugen Sie Überlastungserscheinungen vor und sind, wenn die Saison endlich startet, mindestens genauso fit wie Ihr Rad!

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