Bisher kannte ich Komperdell nur durch Rückenprotektoren für den Wintersport. Seit Jahren trage ich einen leichten und bequemen Rücken-Protektor von Komperdell beim Snowboarden. Im letzten Jahr zur Eurobike brachte Komperdell einen Bike-Protektor mit Cargofunktion auf den Markt und räumte damit gleich den begehrten Eurobike Award 2016 in der Kategorie Bekleidung ab. Seit Mitte April ist der Tourpack nun lieferbar.

Ich habe einen Tourpack für die Saison zum Testen von Komperdell zur Verfügung gestellt bekommen und diesen zu meinem neuen Wegbegleiter erklärt. Mit diesem Artikel stelle ich Euch das Teil im Detail vor.

Der Koperdell Tourpack Protektor

Der Koperdell Tourpack Protektor

Der Protektor der österreichischen Firma Komperdell ist in drei Varianten lieferbar. Als Litepack für die kurzen Rides, das Tourpack für längere Tagestouren und als Juniorpack für den Bike-Nachwuchs. Der knapp 930g (ohne Trinksystem) leichte Tourpack ist kein Rucksack mit integriertem Protektor sondern er ist ein Protektor mit zusätzlichen Fächern für den Tourbedarf. Das Augenmerk liegt auf dem Aufbau der Rückenpartie aus Dual-Density-Schaum, der durch mehrere Lagen den Protektor leicht und bequem macht. Der Protektor ist nach DIN CE EN-1621-2 zertifiziert und in sechs Größen lieferbar.

Besseres Klima - Der Rückenteil des Tourpack ist gelöchert und durch die kleinen Seitenpolster hebt er sich ein wenig vom Rücken ab.

Besseres Klima – Der Rückenteil des Tourpack ist gelöchert und durch die kleinen Seitenpolster hebt er sich ein wenig vom Rücken ab.

Die Fächer und Features

An den Schultergurten befinden sich Schlaufen, mit denen ein Helm am Rucksack befestigt werden kann. Das darunter liegende, aus weichem Stoff gefertigte Brillenfach schützt die Bikebrille vor Kratzern. Leider fehlen mir ein paar Befestigungspunkte für z.B. Protektoren oder eine Schlaufe, um den Tourpack aufhängen zu können.

Ein weich gefüttertes Brillenfach im oberen Bereich des Tourpack

Ein weich gefüttertes Brillenfach im oberen Bereich des Tourpack

Das sich von oben nach unten hin verjüngende Hauptfach des Tourpack ist mit einem Zweiwegereißverschluss versehen, der extra abgedichtet ist. Durch einen rundum verlaufenden Reißverschluss kann das Hauptfach um gut 8 Zentimeter erweitert werden. Auf dem Hauptfach befindet sich noch ein kleines Fach für Werkzeug. Praktisches Detail ist eine Gummischnur mit Haken, wo man kleine Teile befestigen kann, die dann zusätzlich gesichert sind. Im Hüftgurt können rechts und links in kleinen Fächern kleine Dinge wie Bargeld, Ausweis, Schlüssel oder ähnliches untergebracht werden. Für einen Riegel jedoch sind die Fächer zu klein. Der Rucksackteil ist aus dehnfähigem Material gefertigt und lässt ein wenig Spiel beim Packen. Wieviel man im Hauptfach unter bekommt, werde ich in einem Versuch austesten.

Die Schultergurte sind breit und bequem gepolstert. Ob man im Sommer darunter arg schwitzt werden die nächsten Touren zeigen. Zum Protektor-System passend gibt es von Komperdell auch noch eine Sternum-Plate, die vorne in den Clip, der die Träger zu einem X verbindet, eingeclipt werden kann. Die Sternum-Plate schützt den Brustbereich und Solarplexus vor Feindkontakt. Die Sternum-Plate wurde gerade die Tage von Komperdell nachgeliefert und ich werde diese separat vorstellen.

Innere Werte

Im Hauptfach ist rechts und links eine Schlaufenleiste eingenäht. In diese lässt sich ein Gummiband durchfädeln, damit Dinge wie zum Beispiel eine Regenjacke vor dem Verrutschen sicher sind und so am Platz bleiben. An dieser Schlaufenleiste ist auch das „Dry-Bag“ eingehakt – eine kleine Tasche mit zwei Fächern, die wasserdicht ist und das umliegende Equipment vor Feuchtigkeit schützen soll. Dort kann man z.B. auf der Hütte das feuchte T-Shirt verstauen.

Mehrere unterschiedlich große Fächer im Hauptfach bieten Platz für Smartphone und sonstigen Kleinkram und sorgen für Ordnung. Da ich mein Werkzeug, Ersatzteile und Ersatzschlauch in einer kleinen Rahmentasche mitführe – um nicht immer hin und her zu packen, falls ich mal ohne Rucksack fahre – bringe ich mein Smartphone im Werkzeugfach unter. Dort ist es schnell erreichbar, jedoch nicht so gut geschützt, falls man mal mit dieser Stelle des Rucksacks irgendwo einschlägt. Ein Bosch-Akku passt auch hervorragend in den unteren Teil des Hauptfachs. Durch den Protektor drückt dieser auch nicht in den Rücken. Ob es jedoch sinnvoll ist, einen 3,5kg Klotz im Kreuz zu haben, wo man normalerweise ja mit dem Protektor den Rücken schützen möchte, bleibt die Frage. Aber zumindest funktioniert es.

Das Trinksystem

Als Trinksystem ist eine 2-Liter-Blase von HydraPak in den Tourpack integriert. Diese Trinkblase wird mit der Verschlussschiene oben im Tourpack fixiert. Der Schlauch ist von der Trinkblase abnehmbar und wird von unten nach außen geführt und geht am linken Schultergurt wieder nach oben und wird dort durch einen Clip gehalten. Das Mundstück am Trinkschlauch ist mit einem Beißventil – auf das man beißen muss, um trinken zu können – ausgestattet. Nicht so meins, da ich das Mundstück von Source zum aufdrehen und rausziehen gewöhnt bin und besser dosierbar finde. Positiv ist das weiche Material der Trinkblase und der große Verschluss, der ein Befüllen und die Reinigung nach Gebrauch leicht macht.

Erster Einsatz – erstes Fazit

Das Tourpack hat den ersten Einsatz bei der ENDURO ONE in Frammersbach schon hinter sich. Leider war dies auch mit einem Sturz verbunden. Das Teil sitzt bequem am Rücken und drückt nicht. Zu Anfang ist gewöhnungsbedürftig, dass er durch den Protektor lang ist und somit weit hoch und weit runter reicht. Aber daran gewöhnt man sich schnell. Nicht so praktisch finde ich die Gummibänder am Hüftgurt. Hier würde ich mir feste Bänder wünschen, die einem das Gefühl geben, dass der Protektor fest auf der Hüfte sitzt. Aber durch die Gummibänder sitzt er flexibler auf der Hüfte. Ich denke, das ist so gewollt seitens Komperdell. Bei meinem Überschlag bzw. danach sitzt der Protektor noch da, wo er sollte.

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